Über uns

Die Geschichte unseres Vereins

Die Geschichte unseres Angler-Vereins " Hau an“ Borgsdorf 1923 e.V.

 

Die Borgsdorfer Anglertradition reicht bis in das Jahr 1923 zurück. Die ersten Borgsdorfer Petri-Jünger schlossen sich unter dem Hamen Angler- Verein „Hau an" Borgsdorf 1923 zusammen. Tag und Monat der Gründung sind leider nicht mehr bekannt, da das Gründungsprotokoll verschollen ist.

Der Verein gehörte dem Arbeiter- Angler-Bund Deutschlands ( AABD ) an. Das geht aus den damaligen Mitteilungsblättern des AABD hervor, wo der Angler-Verein " Hau an " Borgsdorf erstmalig im April 1924 erscheint. Der Versammlungsort ist immer der Gleiche, das Restaurants „Zur Friedenseiche“ (Ganschow), das spätere "Lindeneck" und heute „Ristorante Salvia“. Das beweisen auch Fotos aus der damaligen Zeit. Diese zeigen die Angler vor der Gaststätte mit ihren Angelruten und einem Wimpel mit abgebildeten Hecht und der Aufschrift Angler-Verein „Hau an” Borgsdorf 1923.

Als dann im Jahr 1933 durch die Machtübernahme der NSDAP eine "Gleichschaltung“ aller Sportverbände stattfand, betraf das auch die Angelvereine. Der Arbeiter-Angler-Bund Deutschlands wurde zerschlagen und der „Reichsverband Deutscher Sportfischer" als einziger offizieller Dachverband der Angler-Vereine gegründet. Ab 1943 erhielt er die Bezeichnung „Reichsbund Deutscher Sportfischer“

In Borgsdorf wurde im Jahre 1934 der Deutsche Sportfischer Verein ins Leben gerufen. Den Vorsitz führte der Kaufmann Hermann Siebert. Viele Väter unserer heutigen älteren Angelfreunde gehörten dem damaligen Verein an. In Borgsdorf gab es schon immer gute Fischfangreviere. Früher der Hohenollernkanal, jetzt die Oder-Havel-Wasserstrasse, der Oranienburger Kanal und die einschlägigen Seen. Zu DDR-Zeiten wurde auch noch der Pinnower Schlossteich bewirtschaftet. Geangelt wurde dort vor allem auf Karpfen und Schleien. Heute ist der Teich in Vergessenheit geraten.

Als noch kein so starker Schiffsverkehr auf unseren Wasserstraßen zu verzeichnen war, konnte noch vom Kahn aus geangelt werden. Die Angelkähne hatten die Angler früher alle in der Ablage im Dorf zu liegen. Außerdem wurde vor und während des Krieges nicht nur mit Handangel gefischt, es wurden auch Reusen, Aalkörbe und Aalschnüre gelegt. Zur damaligen Zeit war auch noch der Fischer aus Birkenwerder auf unseren Borgsdorfer Angelstrecken anzutreffen. Mit dem Zweiten Weltkrieg wurde der Fisch zu einem überlebenswichtigen Nahrungsmittel.

Nach dem Ende des Krieges 1945 erfolgte die Wiederbelebung des Angelsports bei uns als Arbeitsgemeinschaft Borgsdorf-Birkenwerder- Hohen Neuendorf. Vorsitzender war damals in Borgsdorf bis 1952 Willi Emdom.

Mit der am 13. Mai 1954 erlassenen „Verordnung über die Bildung einer einheitlichen Anglervereinigung in der DDR” war der Weg frei, für die Gründung des Deutschen Anglerverbandes der DDR (DAV) am 23/24. Oktober 1954. Unser Angler-Verein Borgsdorf im DAV hatte in den folgenden Jahren einen, kontinuierlichen Mitgliederzuwachs. So wurden 1972 über 300 Mitglieder registriert, zu viele um die Arbeit übersichtlich zu gestalten.

Deshalb entschied sich der damalige Vorstand in Abstimmung mit dem Kreisfachausschuß Oranienburg 1972 den Verein in drei selbstständige Ortsgruppen aufzuteilen.

Es wurden die Ortsgruppen Borgsdorf/Dorf (offizieller Rechtsnachfolger), Borgsdorf/Siedlung (besteht nicht mehr) und Oranienburg/Süd gegründet.

Vorsitzende des Angler-Vereins in Borgsdorf waren/sind:

1952-1961 Willi Riehe

1961-1963 Willy Pöhland

1963-1965 Dieter Heising

1965-1967 Herbert Grüning

1967-1972 Rudi Fehling

1972-1977 Joseph Minter

1977-1983 Rudi Fehling

1983-1985 Albert Meier

1985-2013 Manfred Rödiger

seit 2013 Felix Schuldes

Eine erneute Zäsur bescherte uns die politische Wende 1990 mit der Gründung von eingetragenen und gemeinnützigen Vereinen.

So gründeten 67 davon 15 jugendliche Angler der Ortsgruppe Borgsdorf/ Dorf des DAV der DDR am 5. Januar 1991 in der damaligen Gaststätte "Lindeneck " wieder den Angler-Verein "Hau an" Borgsdorf e.V. Damit knüpften wir an die ersten alten Traditionen des Borgsdorfer Angelsports an. Später wurde uns auch vom Amtsgericht Neuruppin die Erlaubnis erteilt, als Zusatz die Jahreszahl 1923 zu führen.

Das Gründungsprotokoll und die Satzung haben folgende Gründungsmitglieder unterschrieben: Manfred Rödiger,  Rudolf Brose, Günter Budach, Horst Nernheim (T), Peter Rausch, Lutz Treubrodt, Karl-Heinz Steffen (T), Willi Kakuschke (T), Ingo Kakuschke, Rolf Kühne (T); Günter Priesing, Hans Venzlaff (T) und Siegfried Büttner.

Seit 2013 haben wir in der Bundesrepublik Deutschland einen einheitlichen Dachverband der Angler, den Deutschen Angelfischerverband e.V. (DAFV).

Die Hauptversammlungen beider Verbände - am 15.Februar 2013 der VDSF und am 9.März 2013 der DAV - haben mit überwältigender Mehrheit Geschichte geschrieben und diesen neuen Verband, den DAFV, gegründet.

Der Fischbesatz dient der Erhaltung des Bestandes. Im Mittelpunkt unserer Vereinsarbeit steht die Hege und Pflege der Fischbestände sowie der Natur- und Umweltschutz. Unsere jährlichen Sportterminpläne umfassen immer zahlreiche und abwechslungsreiche Aktivitäten. Außerdem beteiligen wir uns auch an vielen Veranstaltungen des Kreis- und Landesanglerverbandes.

Unter dem Motto „Angelkur für die Natur“ führen wir jährlich mindestens drei Arbeitseinsätze an unseren Angelgewässern durch. Wir beteiligen uns auch an den zentralen Hegetagen des Landesanglerverbandes Brandenburg.

Laut Betreuungsvertrag des Kreisanglerverbendes ist unser Verein für die Ordnung und Sauberkeit an den Gewässerstrecken der Oder-Havel-Wasserstraße von der Autobahnbrücke bis zur Borgsdorfer Brücke und am Oranienburger Kanal von der Pinnower Brücke bis zur Schleuse Pinnow zuständig.

Wir sammeln Müll aus den Uferzonen und Gewässern, sägen Wildwuchs aus und legen neue Angelstellen an. Obwohl sich in den letzten Jahren der Zustand verbessert hat, gibt es immer noch „schwarze Schafe“ - auch unter den Anglern, meist auswärtige, die den guten Ruf unserer Anglerschaft untergraben, aber auch Nichtangler, die uns den Genuss an der schönen Natur vermiesen. Unser Anliegen an alle Angelfreunde und an alle Mitbürger: Achtet auf solche Umweltbanausen, helft mit geduldig bei Gedankenlosigkeit zu erziehen und seit hart und unnachgiebig bei Vorsätzlichkeit. Denn für unser schönes Hobby sind intakte Gewässer und eine saubere Umwelt unabdingbare Voraussetzungen.

Jährlich stehen vier Hegefischen auf Friedfisch an unseren Borgsdorfer Angelstrecken auf dem Programm. So wird der Fischbestand in unseren Gewässern kontrolliert und überzählige Stücke entnommen. Weiterhin bereichern unsern Sportterminplan ein auswärtiges Hegefischen, Hochseeangeln an der Ostsee, Spinnangeln und ein Nachtangeln verbunden mit einem Grillabend.

Das vierte Hegefischen (Abangeln) am Saisonende ist verbunden mit einem anschließenden Eisbeinessen mit unseren Lebenspartnern. Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, um die aktivsten Angelfreunde des Jahres auszuzeichnen.

Es ist uns auch wichtig, dass die Lebenspartner in unsere Vereinsarbeit einbezogen werden und wissen, dass wir mehr machen, als nur irgendwo am Ufer eines Gewässers zu sitzen und die Würmer baden.

Angler sind auch ein lustiges Völkchen. Deshalb sind auch Frohsinn und Kultur Bestandteil unseres Vereinslebens.

Viele öffentliche Anglerbälle, kulturelle Veranstaltungen, Volksangeln und auch Bildungsfahrten mit unseren Lebenspartnern und Gästen haben wir seit unserem Bestehen durchgeführt. Viele Sehenswürdigkeiten haben wir besucht, den Spreewald, das Süßwasseraquarium in Potsdam, das Meeresmuseeum in Stralsund und vieles mehr.

Den 20. Jahrestag der Neugründung des Angler-Vereins „Hau an“ begingen wir festlich mit einer Bildungsfahrt nach Waren. Wir besuchten zuerst das Müritzeum und unternahmen dann eine Dampferfahrt. So konnten wir alle Schönheiten und Besonderheiten, die die Mecklenburgische Seenplatte zu bieten hat, bewundern. Hoffentlich können wir künftig noch viele schöne Fahrten unternehmen.

Auf der Grundlage der Partnerschaftsbeziehungen zwischen unserer damaligen Gemeinde Borgsdorf und der Stadt Fürstenau hat unser Angler-Verein am 14. August 1993 mit der Anglergruppe Fürstenau-Freren der Niedersächsisch-Westfählischen Anglervereinigung e.V. einen Partnerschaftsvertrag geschlossen. Das jährliche Treffen mit unseren Ehepartnern an einem Wochenende, abwechselnd in Borgsdorf oder Fürstenau hat nicht nur dazu geführt, Land und Leute besser kennenzulernen, sondern hat auch zu festen Freundschaften zwischen einzelnen Anglerfamilien geführt. Während wir Männer den ganzen Sonnabend angelten, unternahmen die Frauen einen ausgedehnten Ausflug. Dreizehn Jahre sagten sich unsere beiden Vereine ”Petri Heil”. Die Fürstenauer Angelfreunde kündigten den Partnerschaftsvertrag leider im Jahre 2006 auf.

Neben unserem Gemeinschaftsangeln war schon immer das individuelle Angeln für jeden aktiven Angelfreund Entspannung, Erholung und ein bedeutsames Naturerlebnis. Zu DDR-Zeiten konnten wir mit der Jahresbeitragsmarke und der DAV-Angelberechtigung im DAV-Mitgliedsbuch in der DDR alle DAV-Pachtgewässer beangeln. Eine Qualifikation war nur für das Raubfisch- und Salmonidenangeln erforderlich (Prüfung - Raubfischmarke bzw. Salmonidenmarke im DAV- Mitgliedsbuch).

In der Bundesrepublik hat jedes Bundesland sein eigenes Fischereirecht, das jeder Angler zu beachten hat. Der Erwerb des Fischereischeines (Lehrgang mit Prüfung) ist die Voraussetzung für den Erhalt einer Angelerlaubnis. Brandenburg ist das anglerfreundlichste Bundesland. Nur hier ist das Friedfischangeln ohne Fischereischein gestattet.

Das Angeln in Brandenburg ist ab dem vollendeten achten Lebensjahr erlaubte Das Angeln in Berlin ist erst ab zwölf Jahren und anderswo noch später gestattet. Für uns in Brandenburg ist das positiv für die Nachwuchsgewinnung.


Zum Schluß noch die Antwort auf die oft gestellte Präge: Warum heißt der Angler-Verein "Hau an" und was bedeutet Hau an?

Beim Angeln ist „Hau an“ der wichtigste Befehl, den sich der Angler geben muss, um Fische zu fangen.

Wenn der Fisch den Köder von der Angel aufnimmt (frisst), der Angler sieht das am Bissanzeiger, muss der Angler den richtigen Moment abpassen und die Angelrute gefühlvoll anheben (anhauen) damit der Haken im Fischmaul sitzt.